23. Okt 2025
Wie schaffen wir es, dass Weiterentwicklung bei uns kein Schlagwort bleibt, sondern wirklich gelebt wird? Ein wichtiger Baustein dafür ist unser internes Coaching-Angebot – individuell, vertraulich und auf Augenhöhe.
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„Alle Mitarbeitende können auf mich zukommen, wenn es Themen gibt, bei denen sie gerade nicht weiterkommen oder einfach eine Außenperspektive brauchen“, beschreibt Marcel seine Rolle. Er begleitet Kolleginnen, die ihre Zusammenarbeit reflektieren, ihre Rolle schärfen oder an ihrer Kommunikation feilen möchten. Dabei geht es nie um starre Konzepte, sondern um individuelle Begleitung. Jede Person bringt etwas anderes mit – und genau daran knüpft das Coaching an.
Manche Mitarbeitende kommen mit einem konkreten Anliegen in eine einzelne Session, andere nutzen den Raum regelmäßig über mehrere Monate hinweg. Für Marcel ist klar: „Es geht immer darum herauszufinden, was die Person gerade wirklich braucht. Bei manchen steht die Rollenklärung im Mittelpunkt, bei anderen geht es darum, Routinen zu finden, die im Alltag entlasten. Manchmal braucht es einfach einen neutralen Gesprächspartner, um Dinge einzuordnen.“
Auch Führungskräfte nutzen diese Möglichkeit häufig, zum Teil mit Sessions alle vier bis acht Wochen, nicht aufgrund eines konkreten Problems, sondern um gemeinsam zu schauen: Was läuft gut? Wo hakt es? Und welcher Impuls kann hilfreich sein? Diese kontinuierliche Begleitung schafft Vertrauen und eröffnet Räume, in denen Entwicklung organisch passieren kann – Schritt für Schritt.
Oft sind es die kleinen Veränderungen, die den größten Unterschied machen. Marcel erzählt von einem Mitarbeitenden, der Schwierigkeiten hatte, positive Aspekte im Alltag wahrzunehmen und sich im Homeoffice klar abzugrenzen. Gemeinsam entwickelten sie einfache Routinen zum Beispiel einen klaren und bewussten Cut nach Feierabend zu setzen, etwa durch einen Spaziergang oder ähnliches, um so das Private vom Beruf besser zu trennen. Dass auch solche kleinen Dinge helfen, Überlastung vorzubeugen, freut Marcel und zeigt ihm, dass seine Arbeit wirkt.
Ein anderes Thema, das regelmäßig im Coaching auftaucht, ist Kommunikation. „Mittlerweile holen mich viele Führungskräfte oder das Management-Team hinzu, bevor sie wichtige Dinge kommunizieren. Ich gebe dann Feedback, was vielleicht noch klarer sein könnte“, sagt Marcel. Dass sich diese Begleitung auszahlt, zeigt sich deutlich: In der letzten Mitarbeitendenumfrage wurden Transparenz und Kommunikation spürbar besser bewertet als im Vorjahr.
Die Wirkung des Coachings zeigt sich auch auf einer anderen Ebene – in der Art, wie Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Viele berichten, dass sie bestimmte Reflexionsfragen oder Perspektivwechsel, die sie im Coaching kennengelernt haben, später selbst anwenden – sei es in Teamgesprächen, Feedbackrunden oder im privaten Umfeld. Sie nehmen die Werkzeuge, die sie durch das Coaching gewonnen haben und geben sie gewissermaßen weiter.
Auch in der Unternehmenskultur ist dieser Effekt spürbar. Themen wie mentale Gesundheit, Achtsamkeit im Arbeitsalltag, Feedback oder Lernen gewinnen an Raum. Es hat sich mittlerweile eine ganz andere Offenheit, über Belastung oder Unsicherheiten zu sprechen entwickelt. Viele suchen aktiv das Gespräch, um Lösungen zu finden und nutzen die Angebote zur Unterstützung.
Marcel selbst ist über die Jahre mitgewachsen und sagt von sich: „Entstanden ist meine Rolle aus dem Wunsch, mehr mit Menschen zu arbeiten und sie zu begleiten als in meiner vorherigen Recruiter-Rolle. Gemeinsam mit Ralf haben wir sie definiert – und Stück für Stück hat sie sich etabliert.“ Anfangs war vieles noch im Aufbau: Es galt, Vertrauen zu schaffen und zu zeigen, dass Coaching kein Kontrollinstrument ist, sondern Unterstützung. „Am Anfang wussten viele gar nicht genau, was Coaching eigentlich ist. Inzwischen gehört es für viele einfach dazu, fast so selbstverständlich wie ein Meeting oder ein 1:1-Gespräch.“
empiriecom hat diese Entwicklung aktiv unterstützt, nicht nur organisatorisch, sondern auch durch Weiterbildungen. Marcel absolvierte unter anderem Ausbildungen im systemischen Coaching, Kommunikation, syst. Aufstellungsarbeit und Mental Health. Damit kann er Menschen ganzheitlich begleiten, vor allem wenn es um Belastung oder innere Konflikte geht und mit ihnen Wege finden, wie sie wieder in eine eigene Handlungsfähigkeit kommen.
Aktuell arbeitet Marcel daran, Lernen noch stärker in den Alltag zu integrieren: „Wir merken, dass Inhalte aus Workshops schnell wieder verblassen. Deshalb entwickle ich gerade ein Web-Tool mit kleinen Lern-Challenges, die direkt im Arbeitsalltag ausprobiert werden können, um Erlerntes wirklich nachhaltig zu verankern.“ Auch Themen wie Meetingkultur und Fokus stehen auf seiner Agenda, denn er möchte die Mitarbeitenden ermutigeen, regelmäßig zu hinterfragen, welche Meetings wirklich sinnvoll sind und wie man sie produktiver gestalten kann.
Marcel ist es besonders wichtig, dass Coaching verantwortungsvoll betrieben wird: „Coaching ist kein geschützter Begriff. Deshalb finde ich es wichtig, dass Menschen in diesem Bereich fundiert ausgebildet sind und sich regelmäßig reflektieren. Coaching bedeutet Verantwortung. Es geht nicht darum, andere zu verändern, sondern ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, wenn sie selbst etwas verändern möchten.“
Was unsere Coaching- und Entwicklungskultur ausmachen, sind vor allem Offenheit, Perspektivwechsel und Mut. Denn wie Marcel sehr treffend formuliert: „Wichtig ist, dass wir kritisch miteinander sprechen können, ohne Angst vor Konflikten. Dass wir bereit sind, Dinge anzusprechen, statt sie laufen zu lassen. So entsteht Entwicklung, nicht durch Vorgaben, sondern durch echtes Miteinander.“
Und genau das ist es, was uns bei empiriecom ausmacht: Wir lernen nicht für den Job, sondern im Job – gemeinsam, ehrlich und auf Augenhöhe.